Mittlerweile entwickelte sich die Beratung auch zur Existenzsicherungsberatung. Um einen kleinen Einblick in diese anspruchsvolle Arbeit zu bekommen, haben wir ein Interview mit Sieglinde Schönmann, Dipl.-Sozialpädagogin (FH) geführt. Sieglinde Schönmann erklärt, dass die Allgemeine Sozialberatung ein substantieller Bestandteil der Caritas-Sozialarbeit und ein Fundament des Beratungsangebotes des Kreis-Caritasverbandes Rottal-Inn e. V. ist.
Wir fragen Frau Schönmann, welche Klienten den Beratungsdienst in Anspruch nehmen.
Frau Schönmann erklärt, Arbeitslose, von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen, alleinerziehende Mütter und Väter sowie alleinstehende und einsame Menschen, Grundsicherungsberechtigte, ALG-II leistungsberechtigte Personen, ratsuchende in Sozialrechtsfragen, Menschen mit Partnerschafts- und Trennungsproblematik. Aber auch Menschen in akuten Krisen, Opfer von Gewalt, Strafentlassene und deren Familien, Wohnungslose und Menschen mit alters-, krankheits- und behindertenspezifischen Problemen nehmen das Angebot war.
Welche Hilfen können Sie anbieten?
Frau Schönmann: Die Sozialberatung erarbeitet gemeinsam mit den Betroffenen neue Lebensperspektiven und unterstützt sie aktiv auf dem Weg aus der aktuellen Lebens- und Krisensituation. Koordinierung notwendiger Schritte zur Abwendung einer Notlage, Beratung und Vermittlung bei Problemstellungen mit Ämtern und Behörden, Sozialleistungsträger, Arbeitgebern und Vermietern; Zusammenarbeit und Vermittlung an andere spezifische Fachberatungsstellen.
Wie können Sie den hilfesuchenden Personen helfen?
Frau Schönmann: Die Sozialberatung nimmt sich aktuellen Problemen an, ohne zu urteilen. Gemeinsam mit dem Hilfesuchenden werden Lebensperspektiven erarbeitet und unterstützt, um einen Weg aus der bestehenden Notlage zu finden. Die Ratsuchenden werden dabei in ihren gesamten sozialen Bezügen gesehen. Ziel der Hilfe ist es, das eigenverantwortliche Handeln der Menschen zu fördern und Ihnen „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu geben.
Ist die Nachfrage nach Beratung in den letzten Jahren gestiegen?
Frau Schönmann: Ja, die Nachfrage nach Beratung von Menschen in akuter Notlage und Menschen in Krisensituationen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen.
Was würden Sie Menschen raten, die sich in einer solchen Notsituation befinden?
Wir arbeiten niederschwellig und unser Beratungsangebot steht allen Menschen offen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Konfession oder Staatszugehörigkeit. In der Sozialberatung sind pädagogisch ausgebildete Fachkräfte beschäftigt, die der Schweigepflicht unterliegen. Alle Gespräche werden vertraulich geführt. Menschen in Krisen- und Notsituationen könne sich daher vertrauensvoll an uns wenden. Weitere Informationen unter www.caritas-rottal-inn.de.