Der Kreis-Caritasverband (KCV) Rottal-Inn hat bei seiner Vertreterversammlung die Weichen für seine künftige Arbeit gestellt. Alle bisherigen Mitglieder des Aufsichtsrats kandidierten nicht mehr. Somit setzt sich dieses Gremium völlig neu zusammen. Es wird gebildet von Hermann Gaßner, Dr. Monika Müller-Rampmeier, Christian Steiger, Theresia Strohhammer, Johann Vornehm und Franz Zehentreiter. Zu diesen kommt ein vom Bischof zu bestellender Kleriker als weiterer Aufsichtsrat hinzu. Eine Satzungsänderung hatte die Erweiterung des Gremiums auf sieben Personen möglich gemacht. Dessen Vorsitzender muss erst gewählt werden.
Personalfrage noch offen
Noch nicht endgültig geklärt ist die künftige Geschäftsführung. Nach der Trennung von Manfred Becher im November vergangenen Jahres haben Norbert Schellmann als nebenamtlicher Vorstand und Martina Schmauß diese Aufgabe vorübergehend übernommen. Für die Stelle des Geschäftsführers gibt es mehrere Bewerbungen. Eine Entscheidung soll der neue Aufsichtsrat treffen.
Stellvertretende Landrätin Edeltraud Plattner verwies in ihrem Grußwort zu der Versammlung auf die unverzichtbare Hilfe, die von der Caritas geleistet wird. Die Hochwasserkatastrophe sei dafür beispielhaft. Der bischöflich Beauftragte des Diözesan-Caritasverbandes (DiCV), Diakon Konrad Niederländer, zeigte sich erfreut darüber, dass die Talsohle der letzten Jahre durchschritten sei und sich nun wieder eine Aufwärtsentwicklung abzeichne. Die in den vergangenen Jahren vorhandenen Irritationen bedauerte er. Caritasdirektor Michael Endres sprach den Investitionsbedarf bei der stationären Altenpflege an und verwies auch auf den Umbau von St. Konrad.
Wirtschaftsprüfer Reinhard Maier hatte den Abschluss der Kreiscaritas geprüft. Er beleuchtete deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Einige Zahlen: Bilanzsumme 5,07Millionen Euro, Anlagevermögen 3,61 Millionen Euro, Eigenkapital 2,26 Millionen Euro, Rückstellungen 416 000 Euro, Verbindlichkeiten 2,38 Millionen Euro. Größter Posten bei den Aufwendungen sind die Personalkosten mit sieben Millionen Euro. Unterm Strich weist das Jahresergebnis ein Plus von 275 600 Euro aus. Zudem sind Abschreibungen von über 300 000 Euro erwirtschaftet worden. Die finanziellen Ergebnisse der einzelnen Einrichtungen sowie den Haushalts- und Investitionen erläuterte Martina Schmauß. Über die Vielzahl der Dienste und Einrichtungen sowie über die Vielfalt der Aufgaben und Tätigkeiten der Kreiscaritas, der derzeit 274 Mitarbeiter und weitere 90 in der Betriebs GmbH (Heim St. Vinzenz) beschäftigt, berichtete Vorstand Norbert Schellmann. Unter anderem verwies er darauf, dass die Suchtberatung jährlich rund 370 Klienten in etwa 1900 Einzelgesprächen betreue. Die Auslastung im Altenheim St. Konrad liege bei 97,1 Prozent, Pflegeheims St. Vinzenz bei 95,7 Prozent.
Aufsichtsratsvorsitzender Franz Barth stellte in seinem Rückblick heraus, dass bei Gesprächen mit dem Diözesancaritasverband „ein großer Schritt bei der Vergangenheitsbewältigung gemacht wurde und gleichzeitig die Weichen für eine positive wirtschaftliche Ausrichtung des KCV gestellt worden sind“. Bei seinen Kollegen im Gremium, Dr. Wolfgang Schneider, Edigna Keneder, Wolfgang Oswald und Georg Riedl bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit. Beschlossen wurde noch eine weitere Satzungsänderung. Demnach sind die beiden Vorstände künftig hauptamtlich (bisher einer neben- oder ehrenamtlich) tätig.
Bürgermeister Wolfgang Beißmann, der die Neuwahl des Aufsichtsrats leitet, dankte der Caritas für die Leistung, die sie für Stadt, Landkreis und Region erbringe. Ehrenamtlichen, Geschäftsführung und Aufsichtsrat sprach er Anerkennung dafür aus, dass man sich selbst aus schwerem Fahrwasser befreit habe. (Quelle: Passauer Neue Presse)