Diakon Manfred Becher vom Kreis-Caritasverband Rottal-Inn e. V. eröffnete die Veranstaltung am 09.10.2015 auf dem Großparkplatz der Firma WEKO mit den Worten: "Wir brauchen mehr Geld, mehr Zeit und mehr Personal, sonst ist eine liebevolle Pflege, wie sie sich Caritas und Diakonie vorstellen und wie wir sie auch für uns selbst wünschen, nicht möglich." "Schluss mit der Minuten-Pflege", fordert Diakon Becher. "In der Pflege gehe es um Menschen, gute Pflege braucht Respekt vor der Würde des Anderen und benötigt daher Zeit." Weiter berichtete Diakon Becher von einem sehr großen Dokumentationsaufwand. Ebenso forderte er bessere finanzielle und zeitliche Rahmenbedingungen für die Pflegeberufe und vor allem eine größere Wertschätzung für Menschen in Pflegeberufen. Diakon Becher ist der Meinung, dass die Pflege der Zukunft vor allem im ländlichen Raum massiv gefährdet sei. Dies sei aber so manchem politischen Entscheidungsträger noch nicht klar.
Thorsten Kilwing, Geschäftsführer Diakonisches Werk Pfarrkirchen e. V., fordert eine andere Ausstattung der Pflegebereiche. "Das System läuft heiß." Er bittet die Anwesenden, dass sie die oben genannten Forderungen mit in Ihre Ämter nehmen und sich Gedanken zu einem gemeinsamen Austausch / zu einer gemeinsamen Diskussion in Bezug auf die Pflege zu machen. Diözesan-Caritasdirektor Dr. Wolfgang Kues freut sich, dass zur Eröffnungsveranstaltung hier in Pfarrkirchen auch politische Entscheidungsträger gekommen seien. "Jeder hat sich schon einmal gefragt", so Dr. Kues, "wie er im Alter leben und gepflegt werden möchte. Im Minuten-Takt oder liebevoll mit Zeit." Er fordert solche Rahmenbedingungen für die Pflege, die die Würde der zu Pflegenden in den Mittelpunkt stellen, aber auch entsprechende Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter/innen in Pflegeberufen, die eine menschliche und würdige Betreuung und Pflege möglich machen.
Dekan Dr. Wolfgang Bub vom evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirk Passau fordert, dass sich in der Pflege grundlegend etwas ändern müsse. Pflege braucht Zeit, Geld und Attraktivität für gute Mitarbeiter. Max Straubinger, MdB, erklärte, dass die Pflege ein wichtiges Thema sei.
MdL Reserl Sem ist der Meinung, dass sich das Ansehen des Alters verändert hat. Sie sei stolz auf Caritas und Diakonie, dass sie hier in Pfarrkirchen diese gemeinsame Aktion durchführen. Man muss sich gemeinsam auf den Weg machen, dass die Pflege mehr Wertschätzung und Dank erhält.
MdL Bernhard Roos erklärt, dass er zu 100 % die von den Vorrednern genannten Kriterien - mehr Zeit für das Personal, mehr Zeit für menschliche Zuwendung - unterschreiben kann. Roos betont, dass Personen, die Umgang mit Geld haben, höhere Gehälter beziehen als Menschen, die mit Menschen umgehen.
Edeltraud Plattner, stellvertretende Landrätin hofft, dass viele Menschen den Pflegetruck besuchen und sich informieren. Man muss eine Lanze für das Pflegepersonal brechen. Sie alle haben das Herz am rechten Fleck.
Martin Wagle, 2. Bürgermeister der Stadt Pfarrkirchen zeigte sich dankbar, dass er Pflegetruck in Pfarrkirchen Station macht. Junge Menschen kämen sehr wenig mit Pflege in Berührung, und wenn es dann soweit ist, seien sie ratlos. Pflege geht uns früher oder später alle etwas an.
Pressemitteilung
Pflegehinweis 2015. Für 100 % liebevoll gepflegte Menschen. Pflegetruck macht Station in Pfarrkirchen
Erschienen am:
04.11.2015
Herausgeber:
Kreis-Caritasverband Rottal-Inn
Spitalplatz 1
84347 Pfarrkirchen
Spitalplatz 1
84347 Pfarrkirchen
Beschreibung