Erstmals fand im Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz eine Bewertung zum Thema Essensangebot statt. Die Bewohnervertretung gab hierfür bei einer Sitzung den Startschuss dafür. In der Jury zur Bewertung waren überwiegend Mitglieder des Beirates mit eingebunden, zusätzlich auch Heimbewohner*innen. Heimleiter Jasenko Valjevac erstellte dazu im Vorfeld einen Fragebogen:
Wie hat Ihnen das Essen geschmeckt auf einer Skala von 1 bis 6 (Noten eintragen)?
Was würden Sie gerne verbessern?
Was würden Sie gerne beibehalten?
Sonstige Ideen und Anmerkungen.
Eine Woche lang im Dezember und eine Woche im Januar ging Bewohnervertreterin Johanna Maier mit Stift und Fragebogen durchs Haus, immer nach dem Mittagessen. Sie besuchte die freiwilligen Teilnehmer in der ersten und zweiten Etage. Ob Teilnehmer der Studie oder Personal des Hauses, als Beauftragte der Bewohnervertretung wurde sie stets freundlich empfangen.
In der ersten Woche der Befragung kristallisierte sich heraus, dass dicke Suppen bei den Heimbewohnern nicht so gut ankommen. Klare Suppen mit Einlagen wurden gewünscht. Der Wunsch nach Nudeln mit Soße (leichtere Speisen im Sommer) wurde öfter geäußert, abends gerne statt dem Brotzeitteller Weißwürste oder Wiener. Manchmal fehle es bei den Speisen einfach nur an Würze. Der Notendurchschnitt lag bei 1,9.
Bereits zur zweiten Testwoche waren die Suppen leichter, mehr Brühen mit Einlagen, als dick eingekocht. Auch Salz und Pfeffer zum Nachwürzen standen auf Tischen bereit.
In der zweiten Testwoche der Befragung zeigte sich überwiegend der Wunsch nach kleinen gemischten Salaten zu manchen Gerichten (der Karottensalat wurde als zu hart reklamiert), oder frisches Gemüse. An den Wochenenden können Heimbewohner nicht zwischen zwei Gerichten wählen, hier wird nach der Suppe ein Hauptgericht serviert. Danach gibt es wie immer ein Dessert. Steht am Wochenende kein zweites Gericht zur Auswahl sollte es besser keine Gerichte wie Pilze oder Leber geben, da sie für viele Bewohner/innen nicht zu ihren Leibspeisen zählen. Der Notendurchschnitt lag bei 2,1.
Die Auswahl der Speisen insgesamt überzeugte alle Jurymitglieder.
Allgemein waren die Heimbewohner sehr erfreut über diese Aktion, sie fühlen sich damit aktiv in Entscheidungen miteingebunden. Gab es da und dort Reklamationen, so können diese nun nach der Bewertung aus dem Weg geräumt werden. Manchmal sind es eben ganz einfache Dinge, die ein Miteinander im Zusammenleben um ein Vielfaches erleichtern. "Und wir alle dürfen nicht aufhören voneinander zu lernen", so Johanna Maier. -
Quelle: Johanna Maier, PNP