Beide Gremien stellten der jährlichen Vertreterversammlung im Caritas-Altenheim St. Konrad nun ihre ersten Tätigkeitsberichte vor. Zudem wurde der langjährige KCV-Vorsitzende und Leiter des Altenheims St. Konrad, Ludwig Hobelsberger, zum Ehrenvorstand ernannt.
Geschäftsführender Vorstand Eva Reiter berichtete den Delegierten zunächst über die Neuorganisation der Geschäftsführung. Die vielschichtigen Aufgabenfelder der Caritas, die von der Kinderbetreuung über die Altenpflege bis zur Drogen- und Schuldnerberatung reichen, seien zwischen ihr und ihren Vorstandskollegen Norbert Schellmann und Markus Tischler aufgeteilt worden. Dies erleichtere es, das sehr heterogene Angebot zu koordinieren und die Kommunikationswege zu den Mitarbeitern kurz zu halten. Eine wirtschaftliche Führung des KCV und ein der Qualifikation entsprechender Personaleinsatz seien laut Reiter unumgänglich, „damit der Verband auch weiterhin Dienste anbieten kann für Menschen, die uns brauchen.“ Die finanzielle Lage des KCV sei stabil, „der Richtungspfeil zeigt klar nach oben.“ Auch Schellmann und Tischler berichteten aus ihren Ressorts. Insgesamt sei die Nachfrage bei allen Beratungs- und Betreuungsangeboten hoch. Zunehmend Sorge bereite dem Verband die Nachwuchsgewinnung. Der KCV beschäftige derzeit 383 Mitarbeiter, davon 18 Auszubildende. Es werde jedoch zunehmend schwierig, qualifiziertes, deutschsprechendes Personal zu gewinnen. Rückläufig seien auch die Bewerbungszahlen bei den Ausbildungsplätzen.
Wirtschaftsprüfer Reinhard Maier stellte der neuen Führung ein gutes Zeugnis aus. Zu beanstanden hatte er nichts.
Den ersten Tätigkeitsbericht des neuen Aufsichtsrates legte dessen Vorsitzender Hermann Gaßner vor – als Stadtrat zugleich Vertreter der Stadt. Er dankte Vorgänger Christian Steiger für dessen Einsatz. Die durch den Rücktritt Steigers erforderlich gewordene Nachwahl eines weiteren Aufsichtsratsmitglieds soll im Herbst erfolgen. Besonders lobte Gaßner den „enormen Einsatz der Mitarbeiter für die betreuten Menschen und das gute Betriebsklima“. Auch die Ehrengäste, darunter Landrat Michael Fahmüller, Diakon Konrad Niederländer als bischöflich Beauftragter und MdL Reserl Sem, stellten in ihren Grußworten die vielfältigen Hilfs- und Beratungsangebote der Caritas und deren Bedeutung für hilfesuchende Bürger heraus.
Ein besonderer Tagesordnungspunkt stand am Ende der Veranstaltung. Der langjährige Heimleiter und KCV-Vorsitzende Ludwig Hobelsberger wurde zum Ehrenvorstand des Kreiscaritasverbands ernannt. „Ohne den Einsatz von Menschen wie ihm wäre unsere Gesellschaft weniger menschlich“, sagte Georg Riedl, ehemaliger Bürgermeister von Pfarrkirchen und jahrzehntelanger Weggefährte Hobelsbergers, in seiner Laudatio. Er skizzierte wichtige Stationen des beruflichen und ehrenamtlichen Engagements Hobelsbergers bei der Caritas. Über 25 Jahre lang, bis 2001, war dieser Leiter und Geschäftsführer des Altenheims St. Konrad. „In der Bevölkerung hieß es nicht: Ich gehe ins Altenheim – sondern ich gehe zum Hobelsberger oder gar zum Wigg“, so Riedl. Hobelsberger habe die sich wandelnden Bedürfnisse einer sich ändernden Gesellschaft vorhergesehen und danach gehandelt. Auch nach seiner Zeit in St. Konrad sei Hobelsberger der Caritas weiterhin „untrennbar verbunden“ geblieben, etwa als erster Vorsitzender des Kreiscaritasverbandes bis 2015. Er zählte noch viele weitere Stationen Hobelsbergers bei der Caritas und weiteren Verbänden der Altenpflege auf. Riedl: „Bei Ludwig Hobelsberger kann man getrost sagen: Wo Caritas draufsteht, ist auch Caritas drin.“ Ludwig Hobelsberger selbst dankte vielen beruflichen Weggefährten und vor allem seiner Frau Hildegard. „Die Bilder der vergangenen Jahre sind in den Palast der Erinnerung gewandert“, meinte er. Er denke dabei an die Bewohner von St. Konrad und an die Mitarbeiter, die die Caritas erlebbarmachten.
Quelle: Passauer Neue Presse