Rund dreißig Unterstützer und Mitglieder des Netzwerks „WIR gegen Gewalt“ trafen sich im Mehrzweckraum am Spitalplatz. Caritas-Vorstand Norbert Schellmann erklärte, dass „Wir gegen Gewalt“ sozusagen das Kind von Streetworker Jakob Kandlbinder und unmittelbar mit dessen Namen verbunden sei.
Sowohl Landtagsabgeordnete Reserl Sem, sowie der Vertreter des Schirmherrn Landrat Michael Fahmüller- der stellvertr. Landrat Kurt Valleè betonten wie wichtig das Präventionsprojekt von Streetwork in den letzten acht Jahren geworden ist bedankten sich bei allen Verantwortlichen für ihr Engagement. Sie sprachen sich für die unbedingte Weiterführung des Projektes aus. Auch Wolfgang Beißmann, Bürgermeister der Stadt Pfarrkirchen, hofft, dass das Projekt weiterhin viele Jugendliche in gewaltträchtigen Situationen schützen kann.
„Im gesamten Landkreis, vor allem in den drei Kreisstädten, haben mittlerweile mehr als 8.000 Schüler aus 330 Klassen den Selbstbehauptungsworkshop „WIR gegen Gewalt“ durchlaufen und diesen durchweg als sinnvoll und informativ bewertet“, freuten sich Jakob Kandlbinder, Projektleiter und Streetworker in Pfarrkirchen, Karina Weiß, Streetworkerin in Simbach am Inn und Sarah Wasner, Streetworkerin in Eggenfelden.
Richtiges Verhalten in Konfliktsituationen kann erlernt werden
Kurz erläuterten Sarah Wasner und Karina Weiß den Ablauf und die Hauptziele des Projekts. In der ersten von drei Phasen geht es um Selbstbehauptung und Deeskalation. Hier sollen die Schüler in Rollenspielen lernen, sich in brenzligen Situationen richtig zu verhalten und Gefahren richtigen einzuschätzen, um kein Opfer von Gewalt zu werden. Außerdem erproben die Schüler praktisch, wie man sich in gefährlichen Situationen sinnvoll Hilfe holen kann. Ein weiteres wichtiges Element ist die Zivilcourage, bei dem den Schülern nahegebracht wird, wie sie anderen helfen können, ohne selbst Opfer zu werden.
Die zweite Phase umfasst eine kurze Einführung in das Thema Selbstverteidigung, wobei das Ziel nicht die gewalttätige Auseinandersetzung mit dem Täter ist, sondern einfache Techniken vermittelt werden, die dem möglichen Opfer Zeit verschaffen sollen, um sich beispielsweise Hilfe zu suchen oder zu fliehen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Stimme, da sie den Teilnehmern immer zur Verfügung steht.
Im letzten Teil des Workshops wird über relevantes Strafrecht wie z.B. Notwehr und über „sinnvolle“ Hilfsmittel in der Notwehr gesprochen.
Auch für nächstes Schuljahr werden Sponsoren gesucht
Im Anschluss berichtete Projektleiter Jakob Kandlbinder von den Ergebnissen einer repräsentativen Befragen von ca. 1000 teilnehmenden Schülern und bedankte sich mit einem kleinen Präsent bei den Schulen, dem Hauptsponsor Sparkasse Rottal-Inn, der AOK, dem Lions Club, der Rottaler Rotary-Club und weiteren Unterstützern, welche gemeinsam sicherstellen, das der Workshop kostenlos angeboten werden kann.